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Eine Medizinisch-Psychologische Untersuchung stellt hohe Anforderungen an den Verkehrsteilnehmer. Dieser hat schließlich durch seine Handlung, sein Verhalten oder seine Beeinträchtigung bewiesen, dass er nicht geeignet ist, als Verkehrsteilnehmer am öffentlichen Verkehr teilzunehmen.

 

Aufgrund der hohen Anforderungen gibt eine durchaus große Durchfallquote:

Es wird davon ausgegangen, dass unvorbereitete Teilnehmer der MPU zu 90 Prozent durchfallen.

Die hohe Durchfallquote führte in den letzten Jahren anscheinend zu einer besseren und gezielteren Vorbereitung auf die Medizinisch-Psychologische Untersuchung, so dass von einer Gesamtdurchfallquote von rund 33 Prozent ausgegangen wird.

Die Vorbereitung auf die MPU wird dringend angeraten und kann in Form von kostenpflichtigen Kursen bei den unterschiedlichsten Anbietern, im Selbststudium oder in Form einer Untersuchung durch einen Arzt erfolgen.

Die Preise für eine mehrstündige Einzelberatung können durchaus um die 1000 Euro betragen, die Kosten für eine MPU variieren ebenfalls:

Rund 400 Euro kostet die MPU aufgrund von Fahren unter Alkoholeinfluss nach der Gebührenordnung. Gut 750 EUR zahlt der Verkehrsteilnehmer nach einer Fahrt unter Drogen- und Alkoholeinfluss für die MPU.

 

Erst nach 15 Jahren verjährt die MPU, so dass die Fahrerlaubnis dann ohne die Prüfung wiedererteilt werden kann.

 

Die MPU selbst wird anschließend bei zugelassenen Stellen abgelegt: Neben dem TÜV Nord und Süd sowie der DEKRA bieten auch andere Gesellschaften die Prüfung an. 

 

Der Ablauf der MPU gestaltet sich wie folgt:

Mit einer schriftlichen Befragung beginnt die Medizinisch-Psychologische Untersuchung: Allgemeine Fragen zum Lebenslauf, zum Grund der MPU und möglichen Erkrankungen ermöglichen dem Verkehrspsychologen ein erstes Bild des Betroffenen.

Die anschließende medizinische Untersuchung betrifft insbesondere die Probanden, die aufgrund von Alkohol- oder Drogendelikten die MPU ablegen müssen.

An einem Computer werden dann Reaktion, Konzentration und Aufmerksamkeit geprüft.

Die MPU endet mit dem psychologischen Gespräch, in welchem insbesondere auf die Gründe des Fehlverhaltens und die Strategie zur Vermeidung neuerlicher Fehler eingegangen wird. Das Gespräch dauert etwa eine Stunde und wird als Protokoll verfasst.

Nach etwa zweieinhalb Stunden ist die MPU beendet und rund zwei Wochen später kann mit dem Ergebnis gerechnet werden.

 

Insgesamt drei Ergebnisse kann die Auswertung der Medizinisch-Psychologischen Untersuchung bringen:

Ein positives Ergebnis führt dazu, dass der Proband den Führerschein zurückerhält. Ein negatives Ergebnis bedingt eine neuerliche MPU. 

Die dritte Möglichkeit ist die Empfehlung eines Kurses gemäß § 70 FeV, der nach Beendigung ebenfalls zu einer Rückgabe des Führerscheines führt.


Entscheidung zur Promillegrenze bei der Anordnung der MPU

 

Am 17.11.2015 entschied das Bayerische Verwaltungsgericht, dass ab sofort jeder Verkehrsteilnehmer, dem aufgrund einer Beeinflussung durch Alkohol den Führerschein durch einen Strafrichter der Führerschein entzogen wird, zur Wiedererlangung der Fahrerlaubnis an einer MPU teilnehmen muss. Die Entscheidung zur Pflicht der Teilnahme an einer MPU ist nach neuester bayerischer Rechtssprechung unabhängig vom Blutalkoholwert.

 

Ein ähnliches Urteil wurde vom Verwaltungsgericht Baden-Württemberg getroffen.


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